Juni 2022: Gedenkstättenfahrt nach Bayern
„Erinnern tut weh. Es löst Entsetzen aus und lässt uns verstummen und aufschreien zugleich. Sich den bedrückendsten Wahrheiten unserer Geschichte zu stellen, ist unverzichtbar. Dazu verpflichten uns die Opfer, ihre Angehörigen und Nachkommen. Aber es ist auch für uns selbst notwendig, damit wir den unauflöslichen Zusammenhang von Erinnerungs- und Zukunftsfähigkeit begreifen.“
Erstmals seit vier Jahren fand vom 23. bis zum 25. Juni 2022 wieder eine Gedenkstättenfahrt nach Bayern statt, an denen der 12er Deutsch-LK von Frau Klähn-Stasek und der Geschichtsleistungskurs von Frau Langhans-Glatt teilnahmen.
Nationalsozialistischer Größenwahnsinn
Erste Station nach ca. 5-stündiger Bahnfahrt war die geschichtsträchtige Stadt Nürnberg, wo uns eine hochinteressante, zweistündige Führung über das ehemalige Reichsparteitagsgelände erwartete. Hier wurden die Reichsparteitage der NS-Diktatur inszeniert. Die Begehung des riesigen Geländes mit Zeppelintribüne, Ehrenhalle, Luitpoldarena und Kongresshalle führten uns die totalitäre Architektur und damit den Größenwahnsinn der Nazis vor Augen.
„Und dann kommst nach Dachau“
– so der Titel der Themenführung am zweiten Tag in München, der Stadt der Bewegung, wie die Nationalsozialisten sie nannten. Im ersten Teil unserer fünfstündigen Führung beschäftigten wir uns v.a. mit Tätergeschichte. Historische Tatorte waren u.a. die Feldherrnhalle, das Haus der Kunst und das ehemalige Gestapohauptquartier, der Führerbau sowie Ehrenhalle. Auch die Fragestellung „Wie umgehen mit Nazigeschichte?“ wurde bei der Führung erörtert; dies wurde v.a. am Platz für die Opfer des Nationalsozialismus thematisiert.
„Arbeit macht frei!“
Diese zynische und perverse Toraufschrift am Eingangstor des ehemaligen KZ-Lagers Dachau macht schon die menschenverachtende Behandlung der KZ-Häftlinge durch das Nazi-Terrorregime deutlich. Die Begehung des Geländes der KZ-Gedenkstätte Dachau am Nachmittag zeigte uns dies in besonders beeindruckender Weise.
Kommilitoninnen! Kommilitonen!
Am dritten Tag begaben wir uns morgens zum Friedhof Perlacher Forst, der Ruhestätte mehrerer Mitglieder der studentischen Widerstandsgruppe der Weißen Rose. Das Innehalten an den Gräbern von Hans und Sophie Scholl sowie von Christoph Probst war uns ein Bedürfnis.
Flugblattaktion – Aufruf zum Widerstand
Danach besuchten wir den Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität (Eingangsbereich des Universitätsgebäudes), dort, wo die Wurzeln der Weißen Rose sind und wo die Geschwister Scholl nach ihrer Flugblattaktion gegen die Nazi-Diktatur verraten und verhaftet wurden.