Das Jugendwort 2021

sheesh – sus – cringe

„Ihr habt bestimmt auch schon mindestens einen dieser Ausdrücke verwendet, oder?“

Rund um die Wahl des Jugendwortes 2021, herausgegeben vom Langenscheidt-Verlag, hat sich unser Deutsch LK Gedanken um die Herkunft, Wirkung und den Sinn von Jugendsprache gemacht.

Wie sicherlich bei den meisten bekannt ist, konnte man seit Mitte August diesen Jahres seine Stimme für eines der folgenden Wörter abgeben: sheesh (Ausdruck des Erstaunens), wild/wyld (besonders verrückte/intensive Situation), digga/diggah (Ansprache eines Freundes), sus (etwas fragliches, verdächtiges), cringe (äußert Gefühl von Fremdscham bei Beobachten einer als peinlich erachteten Situation), akkurat (positive Zustimmung), same (Teilen der Sichtweise des Anderen), papatastisch (Ersatz für „fantastisch“), Geringverdiener (Bezeichnung für Versager, meist scherzhaft) und Mittwoch (inoffizieller Feiertag).

Um nun jedem die Bandbreite der zu Verfügung stehenden Wörter nochmals näher zu bringen, fassten wir kurzerhand den Entschluss, die Begriffe mit Kreide in unseren Schulhof zu schreiben. Etwas größer stellten wir dabei die drei diesjährigen Endgegner sheesh, sus und cringe dar, von denen sich letztendlich cringe den Siegertitel sicherte, mit immerhin 42 Prozent.

Ihr habt bestimmt auch schon mindestens einen dieser Ausdrücke verwendet, oder?

Für uns war jedenfalls sehr schnell klar, dass man sich der Sprachanpassung, spätestens nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule, kaum noch entziehen konnte. Ob nun gewollt oder nicht, jeder adaptiert ab und an die ein oder andere Formulierung eines Freundes, sodass sich neue Wörter wie ein Lauffeuer unter uns Jugendlichen ausbreiten können. Natürlich gibt es auch innerhalb von Freundesgruppen wieder einige Abwandlungen der Begriffe, viele sogenannte „Insider“, aber generell wird die ganze Jugendsprache an sich, als Insider unserer Generation, als Abgrenzung von den Erwachsenen, unseren Eltern, angesehen. Anglizismen oder Neologismen zum Beispiel, unterstützen unsere persönliche Entwicklung somit mehr, als man es vielleicht auf den ersten Blick erwartet hätte.

Als Endfazit hielten wir schließlich fest, dass Jugendsprache für jeden in unserem Kurs etwas anderes bedeutet, vielleicht auch immer einen gewissen persönlichen Hintergrund hat, vor allem allerdings Individualität, Zugehörigkeit und selbstverständlich ebenfalls Humor sichert.

Hier seht ihr nun außerdem einige Bilder, die unsere kleine Aktion dokumentieren. So vielseitig und variantenreich die Sprache nun ist, so bunt und schräg haben auch wir versucht die Wörter für jeden sichtbar zu machen, so viele wie möglich zur Teilnahme an den Online-Abstimmungen zu animieren.

Annalena Vierling