Aktionstag „Junge Fahrer 2023“

Darf ich mit Alkohol im Blut Autofahren? Wie schwer ist eigentlich die Ausrüstung der Feuerwehr? Und was passiert, wenn man von der Polizei mit dem Auto angehalten wird?

All dies und mehr waren Fragen, mit denen sich die MSS12 unserer Schule am Mittwoch den 10.05.2023 im Zuge des jährlich stattfindenden Verkehrssicherheitstags auseinandersetzte. Unterstützt von der Polizei und Feuerwehr Frankenthal sowie der Fahrschule Heck und dem TÜV Rheinland-Pfalz, lernten wir, was es bedeutet, am Straßenverkehr teilzunehmen und welche Risiken damit verbunden sein können.

Nach einer kurzen Begrüßung durch unsere Schulleitung, begann der Morgen 9 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr. Diese hatte eigens für die MSS12 ein Unfallauto auf dem Schulgelände deponiert, welches sie zu Beginn sehr eindrucksvoll mit Gerätschaften aus ihrem Einsatzfahrzeug zerlegte. Die Simulation diente dazu aufzuklären, wie die Feuerwehr bei Unfällen vorgeht, um eingeklemmte Personen aus ihrem Auto befreien zu können. Die Übung hinterließ Begeisterung, aber auch nachhaltige Eindrücke bei den Zuschauern.

Im Anschluss besuchten wir in Kleingruppen nacheinander die aufgebauten Stationen. Wer bei Stationenarbeit jedoch an langweilige Arbeitsblätter denkt, liegt hier falsch. Besonderer Beliebtheit erfreute sich beispielsweise der von der Polizei aufgebaute Reaktionstest. Ob einzeln oder im Duell gegeneinander, jeder konnte zunächst testen, wie gut seine Reaktionsschnelligkeit im nüchternen Zustand ist. Danach konnte dann selbiges unter Einfluss von 1,5 Promille Alkoholgehalt im Blut ausprobiert werden. Die von der Polizei zur Verfügung gestellten Alkoholbrillen ermöglichten den Probanden einen Zustand des Rausches zu erfahren, ohne danach einen Kater zu erleiden, wie Polizist Schwarzenbarth scherzhaft anmerkte. Trotz des hohen Spaßfaktors zeigte sich jedoch deutlich, wie Rauschmittel das Reaktions- und Urteilsvermögen verlangsamen können und was für ein hohes Risiko sie somit mit sich bringen. Besonders, da junge Menschen noch recht wenig Erfahrung mit dem Auto haben, gehören sie bereits nüchtern mit zu den gefährdetsten Teilnehmern des Straßenverkehrs, wie der TÜV Rheinland-Pfalz mit Nachdruck deutlich machte.

Doch muss man direkt Angst haben, wenn die Polizei einen mal von der Straße winkt? Keinesfalls, vorausgesetzt man erfüllt alle vorgeschriebenen Kriterien, welche wir durch das Nachstellen einer echten Verkehrskontrolle lernten. Sind ein Verbandskasten und ein Warnkreuz im Kofferraum, Warnwesten in den Türen, sowie Fahrzeugpapiere und der eigene Führerschein vorhanden, dann besteht kein Grund zur Sorge.

Auch die Station der Feuerwehr Frankenthal stellte ein Highlight des Vormittags dar. Neben der Möglichkeit, das auf dem Schulgelände geparkte Einsatzfahrzeug sowohl von innen als auch von außen zu begutachten und über die verschiedenen Formen der Einsätze zu lernen, durften wir die Gerätschaften zur Rettung von Personen aus verunglückten Autowracks näher begutachten. Das Anheben der über 20kg schweren hydraulischen Rettungsschere, welche eine Schneidkraft von vielen Tonnen besitzt, gestaltete sich hierbei schwerer, als sich viele nach der vorhergegangenen Demonstration der Feuerwehr vorgestellt hatten. Gleiches galt auch für die Arbeitskleidung der Feuerwehr, welche jeder, der wollte, anprobieren durfte. Die persönlichen Berichte der Einsatzkräfte blieben vielen ebenfalls besonders in Erinnerung. Neben berührenden und beeindruckenden Erzählungen, lösten einige Geschichten bei dem ein oder anderen jedoch gleichzeitig ein mulmiges Gefühl aus. Besonders in einer offenen Fragerunde mit Polizistin Teresa Frey, welche unter anderem von schweren Unfällen und Gewaltdelikten berichtete, war dies der Fall. Im selben Zug erhielten wir aber auch die Möglichkeit, generelle Fragen zum Polizeiberuf und der Ausbildung zur Polizistin oder zum Polizist zu stellen und ihrem Berufswunsch somit ein Stück näher zu kommen.

Alles in allem war der Verkehrssicherheitstag erneut ein voller Erfolg. Ein besonderes Dankeschön geht an alle Unterstützer und Einsatzkräfte, die diesen lehrreichen und spannenden Vormittag für die 12. Jahrgangsstufe erst ermöglicht haben.

Ida Briechle