Mit dem Hockeyschläger um die Welt
– so der Titel der Autobiographie unseres Zeitzeugen, den die vielen Spiele mit der Nationalmannschaft um den ganzen Globus führten.
Seine Sportkarriere in Zahlen ausgedrückt: Er ist zehnfacher deutscher Meister, fünffacher Europameister, bestritt über 200 Länderspiele für die Nationalmannschaft, gewann 1972 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in München und war 1984 Europapokalsieger.
Die Rede ist vom einzigen Frankenthaler Olympiasieger, dem Hockeysportler Peter Trump, nach dem unsere Sporthalle benannt ist.
Blitzumfragen bei KG-Schülerinnen und Schülern haben allerdings ergeben, dass manche nicht viel oder gar nichts über ihn wissen. Grund und Zeit für ein Zeitzeugengespräch mit ihm in „seiner“ Halle.
Wir hatten viele Fragen an ihn
– etwa zu seiner kometenhaften Karriere, generell zur Welt des Sports, dabei zu den Vor- und Nachteilen des Leistungssports, zum Thema Doping und natürlich zu den historischen Olympischen Spielen von 1972, von denen er als 21-Jähriger und damit jüngster Spieler der Hockeynationalmannschaft mit der Goldmedaille nach Frankenthal zurückkehrte.
München 1972 -Terror gegen Olympia
Die Olympischen Spiele 1972 waren ja leider nicht nur aus sportlichen Gründen in die Geschichte eingegangen und für Trump ein in jeder Hinsicht einschneidendes Ereignis. Der Anschlag der palästinensischen Terrororganisation Schwarzer September auf die israelische Olympiamannschaft war schrecklich und brachte Tod und Leid. Das Attentat geschah, so Trump, keine 150 Meter vom deutschen Quartier der Olympiamannschaft entfernt. Die Trauerfeier für die Ermordeten im Olympiastadion werde er nie vergessen. Der Welt stockte der Atem und es gab damals Überlegungen, die Spiele abzubrechen, aber am Ende hieß es: “The games must go on“ und die Sportveranstaltung, auf die alle Welt blickte, wurde unter massiver Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen fortgesetzt.
Sensation!!
Sein Hockeyteam schaffte den Einzug ins Finale, der Sieg gegen das Top-Team von Pakistan war eine Sensation. Auch heute, mehr als 50 Jahre nach den legendären Spielen in München ist Peter Trump der einzige Frankenthaler Olympiasieger. Aber er ist auf dem Boden geblieben und auch heute, lange nach dem Ende seiner aktiven Karriere, bleibt er seiner TG Frankenthal eng verbunden und treu.
Sein Appell: „Bleibt offen!“
Der Sport habe ihn sein Leben lang geprägt, betont unser Gast. Er habe ihn in die Welt hinausgeführt, ihn in die unterschiedlichsten Länder gebracht: seine Offenheit anderen Kulturen gegenüber kommt auch daher. Sein Appell an die Jugend geht auch in diese Richtung: „Schaut euch die Welt an, bleibt offen.“
„Ich könnte noch stundenlang weitererzählen; komme auch gerne wieder.“ Unser Zeitzeuge genießt die Begegnung mit den Schülerinnen und Schülern ganz offensichtlich; das Interesse seiner gebannten und sichtlich interessierten Zuhörerschaft hat ihn sehr gefreut. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle auch an die Sportkollegen und -kolleginnen, die bei der Organisation des Zeitzeugengesprächs mitgeholfen haben. Sie waren sichtlich beeindruckt von dem etwas anderen Sportevent in ihrer Sporthalle; der Kollege Peter Spiro brachte es auf den Punkt: „Ich habe Peter Trump gefeiert!“
Übrigens: Verwandt ist Peter Trump wohl nicht mit dem berühmt-berüchtigten Namensvetter aus den USA.
Zeitzeugen-AG Tacheles