Phaedrus als Comic?!
Schüler*innen der 9. Klassen zeichnen die Fabeln des antiken Autors
Im Rahmen des Lateinunterrichts setzten sich die Schülerinnen und Schüler der 9AC erstmals mit den Fabeln des antiken Autors Phaedrus auseinander und näherten sich dem Fabeldichter dabei auch auf ganz moderne Art und Weise. Neben den Übersetzungen der verschiedenen Fabeln, Diskussionen über die jeweilige Moral der lehrhaften Texte und der Analyse stilistischer Mittel wurden eigene Comics gestaltet, die den Inhalt der jeweiligen Fabel auf kreative Art wiedergeben.
Sophia Dorrinck aus der 9C gelingt dabei ein besonders humorvolles Beispiel für einen Comic der Fabel lupus et agnus (Der Wolf und das Lamm), in der ein Wolf mit allen Mittel einen Anlass sucht, um das am selben Bach trinkende Lamm zu verspeisen. Trotz der klugen Argumente des Lammes, die die Comiczeichnerin passend in Sprech- und Denkblasen umsetzt und dort ganz nebenbei den raschen Verstand des Lammes und die Lügen des Wolfes durch umgekehrte Größenverhältnisse untermalt, entkommt das junge Schaf nicht dem Hunger ihres Rivalen, der es am Ende der Fabel genüsslich verschlingt.
Dem Sprichwort „Die Trauben hängen zu hoch“ auf der Spur, welches der Fabel vulpes et uva (Der Fuchs und die Weintraube) sprachlich entnommen ist, nahmen sich unter anderem Michelle Pfeifer (9C), Sina Habel (9C) und Jan-Henrik Barth (9A) an. Mit treffend gezeichneter Mimik zeigen die Schüler*innen in ihren Comics den frustrierten Fuchs, der aus Wut über die saftigen, aber am hohen Weinstock unerreichbaren Trauben schlichtweg im Fortgehen behauptet, diese seien – bedacht seinen eigenen Stolz zu bewahren – ja überhaupt noch nicht reif gewesen („nondum matura est“ – als ob!). Auf kreative Art und Weise wird so auch schon einmal die Traube selbst zum Sprecher der Moral, die den Fuchs als Verleumder lässig mit Sonnenbrille und kühlem Getränk entlarvt.
Anne Wingender