Das Fach Religion am KG

Katholische Religion

„Der katholische Religionsunterricht leistet einen wesentlichen Beitrag zum schulischen Bildungsauftrag. Er ermöglicht den Schülerinnen und Schülern die Freiheit zu glauben und das Recht zu wissen. Im Religionsunterricht können die Schülerinnen und Schüler Handlungsoptionen entwickeln, die in einer pluralistischen Gesellschaft für einen sachgemäßen Umgang mit der eigenen Religion und Konfession sowie mit anderen Religionen und Weltanschauungen notwendig sind.“

Gemäß dieser Intention des Lehrplans besitzt der katholische Religionsunterricht eine große thematische Vielfalt. Neben dem Erwerb grundlegender Kenntnisse biblischer Inhalte und des religiösen Lebens, wie z.B. das Wissen um Herkunft und Bedeutung kirchlicher Feiertage, sollen die Schüler sich auch mit ihren jeweiligen Rollen in Gemeinschaften auseinandersetzen, um sich innerhalb der Gesellschaft positionieren zu können. Als Teil einer „Schule ohne Rassismus“, beschäftigen sich die Jugendlichen zudem intensiv mit den nichtchristlichen Religionen, aber auch mit dem Versuch der Kirche, dem jeweiligen Zeitgeist zu widerstehen, indem sie Diktaturen die Stirn bietet. Zu dem ebenfalls wichtigen Themenfeld „Gewissen“ ist es dann nur noch ein kleiner Schritt, der schließlich zu den Grenzfragen des menschlichen Lebens, vor allem an dessen Beginn und Ende, führt. Die in der Mittelstufe begonnene Diskussion kontroverser Themen wie Abtreibung, Sterbehilfe oder aber Organspende wird im Lehrplan der Oberstufe fortgeführt und intensiviert, wobei hier der Fokus auf dem bioethischen Bereich liegt, etwa in der Bewertung der Präimplantationsdiagnostik (PID) und ähnlichen Feldern. Hinzu kommen viele weitere Themen wie z.B. Funktionen von Religion in der Gesellschaft, aber auch die damit verbundene Religionskritik etwa eines Ludwig Feuerbachs. Die Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit für eine funktionierende Gesellschaft ist das Anliegen der Katholischen Soziallehre, die einen weiteren Gegenstand des Lehrplans bildet.

Unabhängig von der jeweiligen Jahrgangsstufe durchdringt die Frage nach Gott, der Bedeutung Jesu für Menschen heute und den Möglichkeiten des christlichen Glaubens als Antwort für Sinn- und Glückssucher, die unsere Schüler sind, den gesamten Religionsunterricht.

Ulrike Thul

Evangelische Religion

Wer bin ich? Wozu lebe ich? Wohin gehe ich? Wie sollten Menschen miteinander umgehen?  Warum glauben manche Menschen an Gott, andere nicht? Kann man Gott beweisen? Wer war Jesus und hat er irgendeine Bedeutung für mich? Haben sich Glaubensüberzeugungen im Laufe der Jahrhunderte verändert? Stehen sich Wissenschaft und Glaube unversöhnlich gegenüber?

Ziel des evangelischen Religionsunterrichtes ist es, sich solchen zentralen Fragen des Lebens und Glaubens in offener und kritischer Weise zu nähern, um auf diese Weise sich selbst und andere Menschen besser kennenzulernen und zugleich die eigene und andere Kulturen besser verstehen und respektieren zu können. Denn im Religionsunterricht wird niemandem ein bestimmter Standpunkt aufgezwungen. Vielmehr erfahren die Schülerinnen und Schüler hier, welche Antworten unterschiedliche Religionen und Philosophen im Laufe der Geschichte auf die großen Lebensfragen gegeben haben, um durch die kritische, aber stets respektvolle Auseinandersetzung mit diesen Traditionen zu eigenen Antworten zu kommen.

Dem Bildungsauftrag der Schule entsprechend fördert der evangelische Religionsunterricht das Lernen und den Kompetenzerwerb unserer Schülerinnen und Schüler. Er bereitet dabei sowohl auf die berufliche Zukunft als auch auf das Menschsein im Allgemeinen und ferner auf ein Leben als verantwortlich handelnder Staatsbürger vor. Denn im Religionsunterricht lernen Schülerinnen und Schüler zum einen Texte zu verstehen, Bilder zu deuten, ethische Fragestellungen zu erörtern und in schwierigen Gesprächssituationen die richtigen Worte zu finden, was im Alltag zahlloser Berufe unerlässlich ist. Sie lernen sodann sich selbst, ihre eigenen Sehnsüchte, Hoffnungen, Ängste und Kraftquellen besser kennen, um so besser mit Schwierigkeiten, Enttäuschungen und Grenzen umgehen zu können, die jedem Menschen in seinem Leben begegnen. Schließlich setzen sich die Schülerinnen und Schüler im Religionsunterricht mit Fragen nach der Verantwortung des Menschen für die Schöpfung und seine Mitmenschen auseinander und üben sich darin, fremde Gedanken und Kulturen zu verstehen und zu respektieren. Dadurch werden die Kinder und Jugendlichen darauf vorbereitet, als mündige und verantwortlich handelnde Staatsbürger durchs Leben zu gehen.