Schottland-Fahrt 2023

Am Montag den 10. Juli machte sich eine kleine Gruppe von Schottland-begeisterten Schülern auf den Weg in die Hauptstadt des „greatest small country of the world“ – auch bekannt als Schottland. Zugegeben, Schottland ist streng genommen kein eigenständiges Land aber nicht wenige dort fühlen sich doch sehr eigenständig. So hatte beispielsweise eine Vorgruppe der Exkursion noch die Festivitäten zur Präsentation der schottischen Regalien (Krone, Schwert und Szepter) vor König Charles III. miterleben können. Ein Akt, der das gewachsene Selbstbewusstsein Schottlands unterstreicht.

Wenig Anlass zur Freude bot allerdings bei An- und Abreise der Flughafen in Edinburgh. 2012 privatisiert, wurde dieser weitgehend kaputtgespart, so dass die Funktionalität massiv gefährdet ist und gar der Betreiberfirma der Lizenzverlust droht. Unsere Reisegruppe erlebte dort sehr eindrücklich wie man Infrastruktur nicht betreiben sollte.

Die Unterkunft befand sich mitten im Zentrum neben dem Rathaus und der St. Giles Cathedral, so dass man aus der Tür hinaus mitten im touristischen Trubel war – was hinsichtlich der Nähe zu den Sehenswürdigkeiten und gerade auch im Bezug auf das gemütliche Bummeln nach dem festen Programm enorme Vorteile bot.

Auf dem gemeinsamen Programm stand natürlich Edinburgh Castle. Die königlichen Insignien waren schon wieder zurück und konnten bestaunt werden. Insgesamt stellt die Burg ein eindrucksvolles Ensemble dar, dass durch das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges gekrönt wird.

Ähnlich imposant stellte sich Holyrood House oder Palace dar – das königliche Schloss am unteren Ende der Royal Mile, die die Hauptachse der Altstadt bildet. Auch wenn Prince Edward im Audioguide davon sprach wie klein und privat das Schloss doch sei, kam es uns doch recht groß vor. Etwas makaber war der Blutfleck, der angeblich noch von dem Sekretär oder vielleicht auch dem Geliebten Mary Stuarts stammte, den ihr Ehemann vor ihren Augen erschlagen hatte.

Die New Town Edinburghs aus dem 18. Jahrhundert und Calton Hill hoben sich stilistisch deutlich von der Altstadt ab. Dort wird alles von klassizistischen Bauten dominiert und ist noch weitgehend dem Originalzustand ähnlich. Viele Originale anderer Art fanden wir auf den Friedhöfen der Stadt, wo zahlreiche Geistesgrößen begraben liegen, die einen erstaunen lassen, was für Ideen und Erfindungen alle aus diesem „Athen des Nordens“ stammen. Auf dem Black Friars Friedhof finden sich übrigens auch die Namensvorbilder für Rowlings Meisterwerk Harry Potter… überhaupt ist ihr Zauberlehrling sehr präsent in der Stadt. Um ein wenig in der Stadt herumzukommen unternahmen wir neben langen Fußmärschen auch drei Bustouren durch die Stadt, die uns auch raus nach Leith zur königlichen Yacht Britannica brachten.

Einen Blick über die Stadt gewannen wir durch den Aufstieg auf Arthur’s Seat. Einen vulkanischen Gipfel der sich heute mitten in der Stadt umgeben von einem weitläufigen Park befindet. Der Begründer der modernen Geologie James Hutton entwickelt anhand der Gesteinsformationen des Berges maßgebliche Elemente seiner Theorien. Der Aufstieg war schon ein wenig fordernd und der Wind pfiff uns heftig um die Ohren. Aber der Schweiß hat sich definitiv gelohnt. Um ausreichend Energie für den Abstieg zu haben gab es oben ein Picknick. Manche Unverdrossenen stiegen am gleichen Abend übrigens nochmal den Berg hoch, um den Sonnenuntergang von dort aus bewundern zu können.

Donnerstags ging es auf Highland-Tour. Nach zwei kurzen Halts erreichten wir Loch Ness, wo wir eine Bootsfahrt genießen durften. Das berüchtigte Monster haben wir aber leider nicht gesehen. In den westlichen Highlands bei Fort William besuchten wir das Denkmal für die britischen Commandos, von wo aus man einen herrlichen Blick auf das Massiv um Ben Nevis hat, der der höchste Berg Schottlands ist. Der beeindruckendste Anblick bot sich uns allerdings in Glencoe, einer berühmten Schlucht in den westlichen Highlands. Dort und auf dem folgenden Hochplateau entfaltet sich die wilde Schönheit Schottlands in ihrer ganzen Pracht.

Am Vormittag vor dem Abflug gab es noch einmal Hochkultur: Wir besuchten die Malereien in der National Gallery of Scotland. Danach wurden noch zahlreiche Souvenirs gejagt. Nach einem turbulenten Rückflug kamen wir glücklich wieder in Frankfurt an.

Unser Fazit: Schottland ist mehr als nur eine Reise wert! Wir kommen wieder!

Die Schottlandfahrer 2023